Der Eppaner Burgenritt war die erste Großveranstaltung dieser Art in der Gemeinde Eppan.
Aufgrund des natürlichen Reichtums an Burgen und Schlössern, der abwechslungsreichen Kultur- und Naturlandschaft ist die Idee eines gemeindeumfassenden Reit-Turniers entstanden. Ausgeschrieben als internationales Freizeit-Reit-Turnier sind mehrere Schwerpunkte in der Konzeption gesetzt worden: das gesamte Gemeindegebiet von Eppan soll mit einbezogen werden; die Möglichkeit das Turniergeschehen an mehreren Plätzen mitzuerleben; das Erleben der alten Überetscher Freundlichkeit und Gastfreundschaft; Burgen, Schlösser, Seen, Obst- und Weinwirtschaft, Vereinsleben und Gastfreundschaft werden mit integriert.
Der damalige Ausrichter, die Vereinigung der Freizeitreiter Südtirols schreibt:
"Dem Tourismusverein Eppan/Raiffeisen ist es wiederum ein Anliegen, daß Pferd und Reiter an diesen drei
Tagen im Mittelpunkt stehen.
Die Turnierausschreibung soll es Pferd und Reiter ermöglichen, sich in einem fairen, sportlichen Wettkampf messen zu können und daß dabei aber auch Spaß und Freude nicht zu kurz kommen. Gemeinsam mit den mitwirkenden Vereinen werden wir bemüht sein, die Rahmenbedingungen derart zu gestalten, daß Pferd und Reiter bestens versorgt werden und sich rundum wohl fühlen, daß neben dem Turniergeschehen genügend Freiräume bleiben, die Überetscher Gemütlichkeit und Gastfreundschaft auszukosten. Wir wünschen uns, daß das Turnier für Aktive und Zuschauer zu einem Erlebnis wird.
Der Eppaner Burgenritt ist ein vielseitiges und recht anspruchsvolles Turnier. Der überzeugte Freizeit- und Geländereiter kommt bestimmt auf seine Kosten. Es gilt insgesamt acht Turniere mit ganz unterschiedlichen Anforderungen und vier Pflichtdurchgänge zu bewältigen. Eingebettet ist das ganze Geschehen in einen abwechslungsreichen Zweitagesritt. Allein schon der in seiner Vielfalt kaum zu überbietende Streckenverlauf ist Grund genug, mit dabei zu sein.
Das Turnierreglement schreiben zu dürfen und die Gesamtorganisation des reiterlichen Teils dieses Events in die Hand zu nehmen, hat uns auch heuer wieder mit großer Genugtuung erfüllt. Drei Jahre sind um. Gemäß unserer verbandsinternen Auflagen benützen wir deshalb den diesjährigen Arbeitsablauf, um die reibungslose Abtretung der Gesamtorganisation für die kommenden Jahre an die örtlichen reiterlichen Organisationen, d.h. dem 'Überetscher Reitverein', dem 'Haflinger Pferdezuchtverein Überetsch-Unterland, den ‚Kalterer Freizeitreitern' und dem Schulbetrieb 'Pferde und Freunde' zu gewährleisten."
Die 1. Ausgabe des Eppaner Burgenritts wurde Pfingsten 1998 veranstaltet. Die letzte Veranstaltung fand 2009 statt (11. Internationaler Burgenritt) bevor 2010 aufgrund der terminlichen Überschneidung mit dem geplanten Trainingsaufenthalt der Deutschen Fussball-Nationalmannschaft in Eppan (21.5. - 2.6.2010) abgesagt, und leider nicht mehr wieder aufgenommen wurde.
Die Reiter müssen beim Burgenritt insgesamt acht Ritterspiele und vier Geschicklichkeitsprüfungen absolvieren:
Der erste Turniertag beginnt im Zentrum des Weindorfes Girlan mit dem "Kellerritt". Hier absolvieren die Reiter auf einem abgegrenzten Parcours. Es gibt eine Weinverkostung zu Pferd.
Am Großen Montiggler See müssen die Reiter mit ihren Pferden in rasantem Tempo durchs Wasser, um mit der Lanze Styroporfische zu stechen.
Weiter geht's durch den Montiggler Wald zum Bierfasslreiten in den Überetscher Reitverein.
Der Tag klingt aus auf dem Cross-Country-Platz des Haflingerzuchtvereins mit dem "dreisten Überfall auf den Gesandten des Papstes", ein Ritterspiel, das an ein düsteres Kapitel des Überetscher Mittelalters erinnert.
Das beschauliche Schloss Englar oberhalb von St. Michael Eppan ist am zweiten Burgenritt Turniertag Schauplatz für das Bogenschießen, das den zweiten wichtigen Landwirtschaftszweig der Gegend, dem Apfelanbau, würdigt.
Dann geht es hinauf zu der Ruine von Schloss Boymont. Das traditionellste unter den mittelalterlichen Reitturnieren: Es gilt, auf drei Routen drei Holzritter mit der Lanze zu besiegen. Schnelligkeit, Treffsicherheit und Sattelfestigkeit sind gefragt.
Dann geht es hinauf zum Schloss Hocheppan. Auf der Ruine von Hocheppan suchen die ReiterInnen nach dem sagenhaften goldenen Kegelspiel, das sich irgendwo im alten Gemäuer verbirgt. Der Ritter kommt zu einem Gitter, öffnet und schließt dieses vom Pferd aus, steigt vom Pferd ab und muss versuchen, so die Kegelbahn abzuräumen.
Im Schloss Hocheppan Mittelalter hautnah erleben bei einem mittelalterlichem Lager der wackeren Ritter und Gefolgsleute des Mittelalter Vereines "Ulrich von Starkenberg".
Anschließend führt der Weg durch liebliche Weinberge hinunter nach St. Pauls, wo nach dem "Fahnenritt" die große Abschlussfeier wartet. Ein äußerst spektakuläres und schnelles Turnier - der Ritter muss am Turnierplatz hoch zu Ross innerhalb kürzester Zeit 4 Burgfahnen zur jeweils entsprechenden Burg bringen.
(Turnierinfos von suedtirol-it.com)